Start in die Heiligen Vierzig Tage im Zeichen des Aschenkreuzes

Unter dem Zeichen des Kreuzes aus Asche machen sich Christen auf der ganzen Welt auf den Weg der Heiligen Vierzig Tage auf Ostern zu. Natürlich auch in unseren Gemeinden. Regionaldekan Dr. Heiko Merkelbach machte in seiner Predigt keinen Hehl daraus, dass ihm das Wort Fastenzeit nicht gefalle, definiere es diese Zeit doch als eine Zeit des Mangels. In Wirklichkeit schenkt uns Gott diese Tage als Tage der Fülle. Er freue sich auf diese Zeit, da sie wieder mehr Zeit zur Stille ermögliche, in der wir das Wesentliche in den Blick nehmen und Gott in unser Herz hineinlassen. Dabei sei es keineswegs sinnvoll, um den materiellen Verzicht zu kreisen. Diese könne wiederum stolz machen und damit genau der pharisäischen Haltung entsprechen, die Jesus im Tagesevangelium kritisiere. Pfarrer Merkelbach regte an, auf einige schlechte Angewohnheiten in dieser Zeit zu verzichten:

  1. Auf das Verbleiben in seiner Komfortzone und der alltäglichen Mittelmäßigkeit. Die 40 Tage sind Tage, in denen wir uns herausfordern lassen sollten – spirituell und menschlich. Gott hat so viel mehr mit uns vor, als wir für möglich halten.
  2. Die Negativität. Jeder von uns kennt Menschen, die nur meckern, schimpfen und an allem möglichen herumnörgeln. Ohne dass sie das merken, öffnen sie damit dem Bösen ihr Herz. Wer in diesen Tagen Gott beherbergen wolle, solle bewusst nach dem Guten Ausschau halten. Warum sich nicht in diesen 40 Tagen jeden Abend fragen: Wofür kann ich heute danken? Die Dauer-Beschwerer werden das Reich Gottes nicht erben.
  3. Das Anspruchsdenken und Undankbarkeit. Wie schnell sind wir dabei, einzufordern, was andere für uns Tun müssten? Dabei bleiben wir selbst in einer Passivität. Gott hat uns aber mit einer ganz speziellen Sendung begabt. Diesen Auftrag können nur wir in dieser Welt erfüllen. Also einfach mal statt der Frage „Was müssten die anderen eigentlich machen?“ die Frage stellen: „Was kann ich für andere machen? Was ist mein Auftrag Gottes für diese Gemeinde?“ Das führt dann automatisch zu einer Dankbarkeit für das Gute, das wir durch andere empfagen.
  4. Destruktive Rede. Papst Franziskus wird nicht müde, das Getratsche und schlechte Gerede in der Kirche anzuprangern. Wir sind als Christen berufen, die Frohe Botschaft, das Evangelium, weiterzusagen, nicht die negative. Destruktive Rede zerstört immer und beginnt ihre Zerstörungskraft bei sich selbst.
  5. Zu kleines Gottesbild. Gott ist größer, als wir uns das vorstellen können. Also dürfen wir ihn auch um Großes bitten. Weil er die Liebe ist, wird er uns auch trotz unserer Unwürdigkeit lieben. Je mehr wir Gott bitten, ihn anbeten und loben, desto mehr wird er in unserem Leben und durch uns handeln. Legen wir ihm keine Fesseln an. Er wird es tun!

Wenn wir versuchen, auf diesem Weg zu gehen, werden wir an Ostern andere Menschen sein. Wir werden im eigenen Leben erfahren, was Auferstehung bedeutet, und dass Jesus auferstanden ist und lebt, denn ich habe es selbst erfahren.

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