St. Hedwig
St. Hedwig wurde um 1174 auf Schloss Andechs am Ammersee als Tochter des Grafen Berthold von Meranien und seiner Gattin Agnes geboren. Die Benediktinerinnen in Kitzingen am Main erzogen sie. Schon im Alter von 13 Jahren wurde sie mit dem späteren Herzog Heinrich I. von Schlesien vermählt und zog zu ihrem Gemahl nach Schlesien.
Ihrem Gatten, dem sie sieben Kinder schenkte, war sie eine kluge und geschickte Hilfe bei seinem Bemühen, in den schlesischen Landen das christliche Leben und den kulturellen Stand zu heben. Man sagt, sie hätte die polnische Sprache erlernt, um dem polnischen Volk helfen zu können. Ihre Frömmigkeit und Mildtätigkeit werden ebenso gerühmt wie ihr starker Mut im Glauben, als sie mit großem Leid geprüft wurde. Von ihren sieben Kindern starben drei sehr früh, nur ihre Tochter Gertrud überlebte sie.
Nach dem Tod ihres Gatten 1238 zog sie sich in das von ihr um 1202 gestiftete Zisterzienserinnen-Kloster Trebnitz zurück, wo sie alle Forderungen der Regel erfüllte, ohne jedoch selbst die Gelübde abzulegen. Äbtissin war zu dieser Zeit ihre Tochter Gertrud. Hedwig starb am 15. Oktober 1243 und wurde in der Klosterkirche zu Trebnitz bestattet. Papst Klemens IV. sprach sie im Jahr 1267 heilig.
Von Friedrich dem Großen wurde St. Hedwig zur Patronin der ersten katholischen Kirche erwählt, die nach dem Westfälischen Frieden wieder in seiner Hauptstadt Berlin geweiht wurde. Es ist die heutige St. Hedwigs-Kathedrale der Diözese Berlin.
Zur Namensgebung unserer Kirche äußerte sich 1951 der damalige Diözesanbischof Dr. Carl Joseph Leiprecht, dass Hedwig eine symbolische Gestalt für die Zusammenarbeit, den Zusammenhalt und das Zusammenwirken zwischen Heimatvertriebenen und Einheimischen sei. Und bei der Einweihung der Kirche am 26. April 1953 sagte der Bischof sinngemäß: „St. Hedwig ist mit den Vertriebenen von Schlesien zurückgekehrt.“