Vor der Taufe stellen sich viele Fragen, auf die wir im Folgenden Antwort geben möchten:
Wer kann Taufpate sein?
Taufpaten sind Begleiter in Sachen Glauben und Leben. Die Gemeinde lässt Sie mit der Aufgabe, Ihr Kind im Glauben aufwachsen zu lassen, nicht allein! Diese Zusage wird besiegelt, wenn bei der Taufe auch der Priester und die Paten ein Kreuz auf die Stirn des Täuflings zeichnen.
Die Paten: Früher bestimmten Eltern dazu bevorzugt ihre Geschwister, Vettern und Kusinen oder deren Partner. Inzwischen vertrauen sie das Amt mangels solcher Verwandten öfter den Großeltern, Freunden und Bekannten an. Ein paar Regeln gelten aber weiterhin:
- Die Paten müssen mindestens 16 Jahre alt und katholisch getauft und gefirmt sein. Sie dürfen nicht aus der Kirche ausgetreten sein, da sie ja ihr Patenkind in die katholische Kirche hineinführen sollen.
- Ein evangelischer Christ kann zusammen mit einem katholischen Paten Taufzeuge sein.
- Bei zwei Paten (es genügt auch einer) sollen es eine Frau und ein Mann sein.
Ihre Aufgabe, die Eltern bei der religiösen Erziehung zu unterstützen, fordert die Paten womöglich schon bei der Taufe – zum Beispiel wenn die Eltern sich mit Glaube und Kirche schwer tun. Dann können die Paten als Glaubenszeugen und Gesprächspartner für die Eltern genauso wichtig werden wie später für ihr Patenkind. Dessen Lebens- und Glaubensweg können Paten begleiten, indem sie
- den Kontakt zu ihm pflegen, mit persönlichen Besuchen oder auch per Brief,
- ihm für Gespräche über „Gott und die Welt“ zur Verfügung stehen,
- Geschenke gezielt so aussuchen, dass sie sein Nachdenken darüber anregen,
- es zu gemeinsamen Unternehmungen oder Ferien einladen,
- seine Tauf- und Namenstage mit ihm feiern,
- sich an der Gestaltung „seiner“ religiösen Feste (etwa der Erstkommunion) beteiligen.
Wer tauft das Kind?
Die Taufe wird vom Priester oder Diakon gespendet.
Wir sind nicht kirchlich verheiratet. Können wir unser Kind trotzdem taufen lassen?
Ja, natürlich. Denn jedes Kind hat ein Recht auf die Taufe. Nicht wenige Paare entscheiden sich nach dem Gespräch mit dem Pfarrer aber für eine kirchliche Trauung in Verbindung mit der Taufe ihres Kindes. Diese Kombination: Trauung und Taufe ist möglich.
Können wir unser Kind auch in einer anderen Pfarrei taufen lassen?
Ja, das ist möglich. Aber Sie sollten bedenken, dass Taufe immer auch Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche bedeutet. Und das ist zunächst die Gemeinde an Ihrem Wohnort.
Können wir für unser Kind einen Taufspruch auswählen?
Diesen schönen Brauch der evangelischen Kirche haben mittlerweile immer mehr katholische Eltern übernommen. Gerne tragen wir den ausgewählten Taufspruch in die Taufurkunde ein. Der ausgewählte Taufspruch sollte ein Text oder Vers aus der Bibel sein. Dieser Ordner enthält eine Auswahl geeigneter Bibelverse.
Können wir die Tauffeier mitgestalten?
Ja, das ist sogar unser Wunsch. Sie könnten z.B. Ihre eigenen Taufkerzen und/oder die der Geschwisterkinder zur Tauffeier mitbringen, die Fürbitten oder Gebete sprechen. Gerne können Sie sich auch bei der Auswahl der Lieder einbringen oder selbst Musik machen. Das Treffen mit dem die Taufe spendenden Priester oder Diakon, bietet genügend Raum und Zeit, um über diese Möglichkeiten ins Gespräch zu kommen.
Braucht unser Kind ein eigenes Taufkleid?
Das Taufkleid ist ein wichtiges Symbol. In manchen Familien ist es Tradition, das Taufkleid von Generation zu Generation weiter zu vererben. Wenn Sie kein eigenes Taufkleid haben, dann stellen wir Ihnen für die Tauffeier Ihres Kindes gerne ein weißes Kleid der Pfarrei zur Verfügung.
Was ist, wenn das Kind in der Kirche schreit?
Das ist kein Problem. Die Taufspender können damit gut umgehen und warten geduldig, bis sich das Kind wieder beruhigt hat. Am besten sorgen Sie dafür, dass Sie den Weg zur Kirche nicht abgehetzt antreten. Denn Unruhe überträgt sich immer auch auf das Kind. Vor allem sollten Sie es vor Beginn der Feier noch mal füttern und wickeln. Vergessen Sie nicht, ein Getränk, den Schnuller und das Kuscheltier einzustecken.
Muss mein Kind einen Namenspatron haben?
Nein, aber es wäre sehr schön, denn der Namenstag hat im Jahreskreis eine ganz besondere Bedeutung. In der Taufe hat Gott Ihr Kind bei seinem Namen gerufen und sich ihm persönlich zugewendet. Ein guter Anlass, sich näher mit seinem Namen zu beschäftigen. Vielleicht hängen Sie ein Bild mit dem Namenspatron im Kinderzimmer auf und sammeln Geschichten über die Heilige oder den Heiligen. Manche Namen haben auch moderne Kurzformen. Soll es kein Name christlichen Ursprungs sein, wäre es schön, dem Kind einen zweiten Namen zu geben, der auf eine Heilige oder einen Heiligen verweist.